das bildende in der Kunst, 2013 (...) die Bestandsaufnahme wird fortgesetzt
# ... FotoPur / die Fotografie ist ein fotografisches Bild
# ... "obsolet, ok ?" ist zwar kein ausgefallener Schüttelreim, aber ich ueberlasse die Diskussion den 24h zur Verfuegung stehenden Stimmen aus dem Internet: Andrea Gern, Diana Dehner, FC Gundlach, Jens Schröter. Sie klaeren uns ueber bereits Vorhandenes in Fotografie und Kunst auf:
# ... zu den mittlerweile zu Weltruhm gelangten Becherschülern zählen Candida Höfer (*1944), Axel Hütte (*1951), Thomas Struth (*1954), Andreas Gursky (*1955), Thomas Ruff (*1958), Rineke Dijkstra (*1959) und Elger Esser (*1967). Die von der »Becherschule« ausgehende Bewegung etablierte Themen wie Konsumkultur, Entfremdung, Arbeit und Freizeit, Technologie und Verkehr, Überbevölkerung und Wachstum der Städte in der Fotokunst. Selbstbewusst gaben die Vertreter der Düsseldorfer Schule ihren Arbeiten große Formate und betonten die Autonomie des einzelnen Bildes als in sich abgeschlossenes Werk, das keines weiteren Kontextes zu seiner Vermittlung bedarf.
Die große Attraktivität der zeitgenössischen Fotografie als Museums- und Sammlerobjekt steht in engem Zusammenhang mit dieser Rückkehr zum Tafelbild, die sich nicht nur in den zunehmend größeren Formaten ausdrückt, sondern auch in der Kostspieligkeit der mit hohem Aufwand produzierten Bilder.
# ... ein einzelnes Bild als in sich abgeschlossenes Werk, das keines weiteren Kontextes zu seiner Vermittlung bedarf ?
# ... ein einzelnes Bild als in sich abgeschlossenes Werk, das keines weiteren Kontextes zu seiner Vermittlung bedarf ?
# ... ein einzelnes Bild als in sich abgeschlossenes Werk, das keines weiteren Kontextes zu seiner Vermittlung bedarf ?
# ... kann Fotografie Kunst sein? Dieser Frage mussten sich die Fotografen von Anfang an stellen. Der euphorischen Begeisterung, die dem neuen Medium entgegengebracht wurde, stand gerade in Künstler- und Intellektuellenkreisen eine kritische bis ablehnende Haltung gegenüber. Charles Baudelaire wetterte gegen diese pure Wiedergabe der Natur und Walter Benjamin postulierte in seinem Aufsatz von 1935 mit der technischen Reproduzierbarkeit von Kunstwerken den Verlust ihrer “Aura”, also ihrer Einmaligkeit und Echtheit. Sogar Henri Cartier-Bresson, Mitgründer der legendären Fotoagentur “Magnum”, erklärte: „Die Fotografie ist ein Handwerk. Viele wollen daraus eine Kunst machen, aber wir sind einfach Handwerker, die ihre Arbeit gut machen müssen.“ Die Ironie dabei: Fotos von Cartier-Bresson gehörten zu den ersten, die in Museen landeten, etwa 1947 im MoMa. (...) Aber noch 1963 befand der Kunsttheoretiker Karl Pawek: “Der Künstler erschafft die Wirklichkeit, der Fotograf sieht sie.“
# ... WELT: Manchmal lässt sich nicht mehr unterscheiden, ob Fotografie Kunst oder Dokumentation ist ...
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wie im Abschnitt »Das Archiv der Polizei – die Verbrecherkartei« ausgeführt wurde, stellte laut Allan Sekula die schiere »Menge der Bilder« für die Staatsapparate das »fundamentale Problem des Archivs« da. Heutzutage erlaubt die zunehmende Verbesserung der Bildanalyse einen neuartigen Umgang mit den Bildern, der in gewisser Weise eine Synthese aus Bertillons Verfahren, die Bilder in ein Ordnungssystem einzuordnen, und Galtons Ziel, aus dem Spezifischen das Typische herauszukristallisieren, darstellt. Denn nur durch einen Prozess des mathematischen ›Herauskristallisierens‹ kann nämlich allererst die Einordnung in ein Ordnungssystem gelingen, wobei die Erkennung des spezifischen Einzelnen zwar immer noch im Mittelpunkt steht – aber anhand seines Typischen. Während Galton also zum Beispiel zwanzig Verbrecher in einer Kompositfotografie übereinander legte, um den typischen Verbrecher zu finden, so ist jetzt die Aufgabe einschlägiger Bildanalysesoftware an einem einzelnen Verbrecher dessen Typisches zu finden, also den allgemeinen Durchschnitt wiederum vom Einzelnen zu subtrahieren. So gesehen ist es außerordentlich bezeichnend, dass eine der frühesten künstlerischen Einsätze der digitalen Bildbearbeitung bei Nancy Burson direkt an Galtons Kompositfotografie anschließt. Schon zu Beginn der 1980er Jahre produzierte sie ihre Bilder, in welchem zum Beispiel Portraits sehr unterschiedlicher ›Diktatoren‹ (Stalin, Mussolini, Mao, Hitler, Khomeini) zu einem Kompositbild des »Big Brother« verschmolzen sind – sie zieht, mit Sekula gesagt, das Archiv in Einzelbildern zusammen (...) |