KunstForsch _Perspektive_02
das bildende in der Kunst, 2012
(...) die Bestandsaufnahme wird fortgesetzt

# ... perspektivloses Wohlgefallen an Fotografie
      "die Kunst ist frei" (... mal sehen)
# ... die Definition der Kunst als: interesseloses Wohlgefallen am Schoenen ?
      kommen wir zum Thema und befreien erst einmal die Fotografie von der Perspektive

# ... die stürzenden Linien, an die wir uns aufgrund der fotografischen Sicht auf die Welt gewöhnt haben, sind überkommene Hinweise auf die, von Alberti erfundene, Perspektive. Wir sind, so zu sagen, mit der Konstruktion aus dem 15. Jahrhundert aufgewachsen/ verwachsen und stellen sie in der alltäglichen Wahrnehmung einstürzender Neu- und Altbauten nicht infrage.

Perspektive (von lateinisch perspicere = hindurchsehen, hindurchblicken) bezeichnet die räumlichen, insbesondere linearen Verhältnisse von Objekten im Raum: Das Abstandsverhältnis von Objekten im Raum in Bezug auf den Standort des Betrachters. Damit ist die Perspektive stets an den Ort des Betrachters gebunden und kann nur durch Veränderung der Orte der Objekte und des Betrachters im Raum verändert werden.
Diese Feststellung ist dahingehend wichtig, als das eine Perspektive nicht durch Veränderung des Betrachtungsausschnitts (z. B. durch Verwendung eines Zoom-Objektivs in der Fotografie) herbeigeführt werden kann.
In einem Buch aus dem Jahre 1436 erläuterte Leon Battista Alberti die mathematischen Methoden, mit denen auf Gemälden eine perspektivische Wirkung zu erzielen sei ... siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Perspektive

# ... wollen wir die Welt (ohne Verzerrung durch Objektiv und Kamera) erkennen und (wie gegeben) bildlich erhalten, dann sehen wir nachfolgend die Möglichkeit, fotografische Vorlagen von/ aus der Perspektive zu befreien. Das alles wäre dann wörtlich gemeint und im Sinne der ´bildenden´ Kunst verstanden. Ebenfalls wie gehabt deutlich: die verloren gegangene Glaubwürdigkeit der Fotografie. Die fixierten Objekte/ Subjekte waren so und nicht anders an diesem bestimmen Ort vorhanden. Sie sind vom Betrachter so und nicht anders aufgenommen, anerkannt und fotogeschichtlich abgelegt.


# ... siehe: Technische Universität, Berlin

# ... siehe: Architektur von Hinrich Baller, Berlin

# ... siehe: Müllverbrennungsfassade, Berlin

# ... siehe: einmal doppelt deutlich, das perspektivlose Weltbild aus Berlin + Kassel zusammengesetzt

# ... zum guten Schluss dieser kleinen KünstlerTheorie, in Sachen `perspektivloses Bild als Weltbild´, mit Rücksicht auf die stürzenden Linien ein Hinweis per Käsekuchenanzeiger. Der innere Bezug der Fototeile verweist auf die Möglichkeit der Zeitbestimmung schon vor Erfindung der Armbanduhr
- siehe auch:
www.fridericianum-kassel.de/


... am Schluss der kleinen KuensterTheorie der Titel: ´perspektivloses Wohlgefallen an der Fotografie´ hier sollte Kant mit seiner Kritik der Urteilskraft anzumerken sein: Ästhetische Urteile arbeiten mit relativen Prädikaten und gehen vom Betrachter aus, dessen schöpferischer Leistung sie sich verdanken. Kants subjektiver Ansatz grenzt sich so von einer - später bei Hegel zu findenden - ´Werkästhetik´ ab, die im Kunstwerk den Träger einer objektiven Wahrheit sieht

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